„Der Verbriefungsmarkt braucht dringend neue Impulse. Eine Reform war lange überfällig“, so der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion anlässlich des heute von der Europäischen Kommission vorgestellten Vorschlags zur Überarbeitung des EU-Verbriefungsrahmens. Verbriefungen bündeln Einzelkredite und verwandeln sie in handelbare Wertpapiere, wodurch Kapital in Bankbilanzen freigesetzt wird.
Bedeutung für die Kapitalmärkte:
Ferber betont, dass funktionierende Verbriefungsmärkte eine wichtige Funktion für die Kapitalmärkte einnehmen: „Gut funktionierende Kapitalmärkte mobilisieren private Ersparnisse, finanzieren Innovationen und Infrastruktur. Verbriefungen mögen einen schlechten Ruf haben, doch sie können ein wichtiges Instrument sein, um europäische Kapitalmärkte voranzubringen. Sie eröffnen neue Finanzierungsquellen, senken die Kreditkosten und unterstützen langfristiges Wachstum.“
Für den Finanzexperten ist die Reform überfällig: „Der europäische Verbriefungsmarkt ist durch unkluge Gesetzgebung nahezu zusammengebrochen. Gerade im Vergleich zu den USA sind die europäischen Verbriefungsmärkte winzig - das ist ein klarer Wettbewerbsnachteil.“
Keine Giftpapiere, sondern Brücke zwischen Banken und Kapitalmarkt:
„Außer dem Namen haben europäische Verbriefungen wenig mit den Papieren gemein, die vor fast zwanzig Jahren die Immobilien- und Bankenkrise in den USA ausgelöst haben. Es ist durchaus möglich, Verbriefungen risikogerecht zu regulieren, ohne den Markt zum Erliegen zu bringen“, betont Ferber. Er sieht stattdessen eine wichtige Funktion von Verbriefungen im Gefüge des Kapitalmarktes: „Verbriefungen sind die Brücke zwischen Banken- und Kapitalmarkt. Wenn wir diesen Markt wieder zum Laufen bekommen, setzen wir Investitionspotentiale frei.“
„Resiliente Verbriefungen“ schaffen neue Bürokratie:
Ferber betont, dass die Reform des Verbriefungsmarktes gelingen muss: „Dieser Schuss muss sitzen, andernfalls wird Europa in diesem Markt komplett abgehängt.“
Der Wirtschaftspolitiker sieht jedoch im Kommissionsvorschlag auch einige kritische Elemente, wie die neue Kategorie einer ‚resilienten Verbriefung‘, die mit hohen neuen Anforderungen einhergeht: „Wir müssen aufpassen, dass durch die Reform nicht mehr Bürokratie entsteht als vorher da war. Die neue Kategorie der ‚resilienten Verbriefung‘ droht in der Praxis mehr Bürokratie zu bringen anstatt den Markt zu beleben. Komplexität ist der Feind der Wettbewerbsfähigkeit. Es darf nicht passieren, dass ein Schwall neuer Definitionen und Meldevorschriften genau den Markt erstickt, den wir aufzubauen versuchen.“