„Die EZB muss kurshalten und die Leitzinsen um einen weiteren Viertelprozentpunkt absenken. Die Federal Reserve hat erst kürzlich mit einem kräftigen Zinsschritt vorgelegt, die EZB sollte hier nachziehen“, so der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Markus Ferber, anlässlich der bevorstehenden geldpolitischen Entscheidung der EZB am kommenden Donnerstag, bei der eine weitere Leitzinssenkung erwartet wird. Der CSU-Finanzexperte ist sich sicher: „Die Inflationsdaten geben eine Leitzinssenkung definitiv her, das Inflationsgeschehen liegt inzwischen im Bereich des Zielniveaus.“
Geldpolitik wirkt mit Verzögerung:
Der CSU-Finanzexperte betont: „Geldpolitik wirkt immer mit einigen Monaten Verzögerung. Die Geldpolitik der EZB ist wie ein Megatanker, der eine gewisse Zeit braucht, um zu wenden. Deswegen muss man rechtzeitig beisteuern.“ Ferber betont: „Die EZB neigt beizeiten dazu, übervorsichtig zu sein. Sie hat zu spät mit dem Anheben der Zinsen begonnen, nun darf sie nicht denselben Fehler in der zweiten Hälfte des Zinszyklus machen. Wenn die EZB das Zinsniveau zu lange zu hoch lässt, tut sie den europäischen Bürgern und Unternehmen keinen Gefallen. Die EZB täte gut daran, den Kurs einer geldpolitischen Lockerung fortzuschreiben.“
Geldpolitischer Stimulus notwendig:
Ferber betont, dass die derzeitige Geldpolitik noch immer einen dämpfenden gesamtwirtschaftlichen Effekt hat: „Die Geldpolitik wirkt restriktiv und wachstumsbremsend. In Zeiten hoher Inflation ist das gerechtfertigt, die europäische Wirtschaft ist heute aber weit von einer Überhitzung entfernt. Gerade für Deutschland, das zwischen Rezession und Stagnation umherdümpelt, ist das Zinsniveau noch immer zu hoch.“