Zinsentscheidung der EZB/
Markus Ferber begrüßt Zinssenkung
„Die Zinsentscheidung ist der richtige Schritt. Die EZB muss mit ihrer Geldpolitik hinreichend flexibel auf Änderungen der wirtschaftlichen Lage reagieren. Die wirtschaftlichen Daten sind schon seit geraumer Zeit schlecht, die Inflationsdaten gut. Eigentlich hätte es keinen Grund gegeben, im Juli auszusetzen“, so der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Markus Ferber, anlässlich der heutigen Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank.
Geldpolitik wirkt mit Verzögerung:
Der CSU-Finanzexperte betont: „Geldpolitik wirkt immer mit einigen Monaten Verzögerung. Die Geldpolitik der EZB ist wie ein Megatanker, der eine gewisse Zeit braucht, um zu wenden. Deswegen muss man rechtzeitig beisteuern.“ Ferber betont: „Die EZB neigt beizeiten dazu, übervorsichtig zu sein. Sie hat zu spät mit dem Anheben der Zinsen begonnen, nun darf sie nicht denselben Fehler in der zweiten Hälfte des Zinszyklus machen. Wenn die EZB das Zinsniveau zu lange zu hoch lässt, tut sie den europäischen Bürgern und Unternehmen keinen Gefallen.“
Geldpolitischer Stimulus notwendig:
Ferber betont, dass die derzeitige Geldpolitik einen dämpfenden gesamtwirtschaftlichen Effekt hat: „Die Geldpolitik wirkt restriktiv und wachstumsbremsend. In Zeiten hoher Inflation ist das gerechtfertigt, die europäische Wirtschaft ist heute aber weit von einer Überhitzung entfernt. Gerade für Deutschland, das zwischen Rezession und Stagnation umherdümpelt, ist das Zinsniveau noch immer zu hoch.“
Wirtschaftspolitische Impulse nötig:
Für den CSU-Finanzexperten ist aber klar, dass die EZB Deutschland allein mit geldpolitischen Mitteln nicht aus der Wirtschaftsflaute holen kann: „Die Geldpolitik ist nicht der Grund für die wirtschaftliche Misere, den muss man bei der Ampel suchen. Deutschland wird nur aus der Krise kommen, wenn die Bundesregierung die richtigen wirtschaftlichen Impulse setzt.“