„Die Inflation hat sich inzwischen um das Zwei-Prozent-Ziel eingependelt. Das schafft zwar etwas Spielraum, aber keine Garantien. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank den Leitzins abermals zu senken, wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Die Welt um uns herum bleibt unberechenbar - es wäre besser das Pulver trocken zu halten.“, so der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Markus Ferber, anlässlich der heutigen Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank.
Neutralzins erreicht:
Der CSU-Finanzexperte erklärt: „Wir dürften uns bereits im Bereich des Neutralzinses befinden. Jeder weitere Zinsschritt muss nun sorgfältig abgewogen werden - andernfalls droht Lagarde wieder über das Ziel hinauszuschießen. Wenn man auf Sicht fährt, ist es manchmal klüger, einfach den Kurs zu halten anstatt immer weiter an der Zinsschraube zu drehen."
Unsichere Zeiten erfordern Vorsicht:
Markus Ferber mahnt insbesondere angesichts der schwierigen geopolitischen Lage zur Umsicht: „Geopolitische Spannungen schaukeln sich weiter auf. Sei es der Konflikt in der Ukraine oder der Handelskonflikt mit den USA - überall finden sich Zündsätze, die plötzlich eine Krise auslösen können. In diesem Umfeld ist es riskant, alle Reserven zu verbrennen und die Zinsen zu schnell zu weit abzusenken.“
Nicht auf 0% zielen:
Der Wirtschaftspolitiker betont: „Die heutige Entscheidung sollte der letzte Zinssenkungsschritt für eine Weile sein. Die EZB darf nicht wieder in alte Muster verfallen und null Prozent als Zielniveau anpeilen.“