„Fünf Jahre nach dem Brexit sind die Wunden getrocknet. Die EU und das Vereinigte Königreich teilen in der aktuellen geopolitischen Lage viele Herausforderungen. Es ist richtig, dass beide Seiten wieder einen großen Schritt aufeinander zu machen und ihre Interessen bündeln“, so der Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament Markus Ferber anlässlich des ersten EU-UK-Gipfels seit dem Brexit.
Kommissionspräsidentin von der Leyen und Ratspräsident Costa haben sich heute mit Vertretern der britischen Regierung, darunter Premierminister Keir Starmer, zum ersten EU-UK-Gipfel seit dem Brexit in London getroffen. Auf der Tagesordnung standen neben der Sicherheits- und Verteidigungspolitik auch ein Memorandum of Understanding zur künftigen Zusammenarbeit.
Ferber begrüßt die Wiederannäherung, sieht aber noch weiteres Potenzial für zukünftige Schritte:
„Der Brexit war ein schwerer Einschnitt in den Beziehungen zwischen der EU und UK. Fünf Jahre nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union wird es aber endlich Zeit, dieses schwierige Kapitel hinter uns zu lassen und die vielen Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Regionen wiederzuentdecken. Wir teilen mit den Briten geopolitische wie wirtschaftliche Herausforderungen. Diese müssen wir wieder konsequent gemeinsam angehen, anstatt uns mit widersprechenden Regelungen gegeneinander das Leben schwer zu machen. Europa steht unter dem Eindruck eines aggressiven Akteurs im Kreml und einer schwierigen Beziehung zur aktuellen US-Regierung. In dieser Situation müssen wir wieder die großen Gemeinsamkeiten mit Großbritannien sehen, anstatt uns an Kleinigkeiten zu zerstreiten.
Der Gipfel heute in London zeigt ein erfreuliches Bild der Einigkeit. Sowohl die EU als auch die Briten brauchen aber mehr als nur schöne Bilder. Wir müssen bei gemeinsamen Projekten in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik wie auch in Handelsfragen einen entscheidenden Schritt vorankommen. Auch in der Forschung und Wissenschaft brauchen wir wieder eine engere Verzahnung von Universitäten und Forschungseinrichtungen. Die Wiederaufnahme des Vereinigten Königreichs in das Erasmus-Programm muss für beide Seiten Priorität haben.
Bei aller Wiederannäherung muss die Kommission aber weiterhin darauf achten, dass sie dem Vereinigten Königreich kein „cherry-picking“ ermöglicht. Die Vollmitgliedschaft in der Europäischen Union muss weiterhin der Königsweg bleiben. Hiermit müssen auch konkrete Vorteile für die Mitgliedsstaaten verbunden sein, die ohne eine Mitgliedschaft nicht erreichbar sind.“