„Wir müssen dahin kommen, dass aus Sparern endlich Investoren werden. Finanzbildung und einfacher Zugang zum Kapitalmarkt sind der Zündschlüssel für mehr private Investitionen in Europa“, erklärt Markus Ferber, wirtschaftspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament anlässlich des heute von der Europäischen Kommission vorgestellten Pakets zur Spar- und Investitionsunion, das aus einer Finanzbildungsstrategie und einer Empfehlung für Spar- und Anlagekonten besteht. Die Empfehlung der Kommission ist rechtlich nicht bindend, sie zeigt aber einen Weg auf, wie Bürger leichter am Kapitalmarkt teilnehmen können. Finanzbildung: Grundlage für kluge Entscheidungen „Wer versteht, was Risiko, Rendite und Diversifikation bedeuten, trifft bessere Anlageentscheidungen. Finanzbildung ist kein Luxus, sondern eine Kernkompetenz, damit Menschen Vermögen für Altersvorsorge, Wohneigentum und Unvorhergesehenes aufbauen. Gerade in Deutschland gibt es bei dem Thema leider noch große Defizite. Das ist eine zentrale Herausforderung für die Bildungspolitik in den nächsten Jahren“, so Ferber. Ziel müsse sein, Finanzwissen früh in Schulen, Betrieben und der Erwachsenenbildung zu verankern. Spar- und Anlagekonten: Blaupause umsetzen Die Europäische Kommission hat im Rahmen ihres Pakets auch eine Blaupause für Spar- und Anlagekonten vorgestellt, die beim Vermögensaufbau helfen sollen. Ferber sieht die Vorschläge positiv: „Länder wie Schweden zeigen, dass einfache, steuerlich unkomplizierte Anlagekonten echte Wirkung entfalten und Privatanleger in den Markt bringen. Wer langfristig Vermögen aufbauen will, kommt an den Kapitalmärkten nicht vorbei“ Mitgliedstaaten müssen liefern – auch wegen schwacher Rentenkassen „Die Empfehlung ist eine Blaupause. Jetzt sind die Hauptstädte am Zug, sie zügig umzusetzen. Angesichts unterfinanzierter öffentlicher Rentensysteme ist private Vorsorge keine Option, sondern eine Notwendigkeit“, so Ferber. „Mit einfachen Anlagekonten schaffen wir einen niederschwelligen Einstieg, der Bürgern hilft und unseren Unternehmen mehr Eigenkapital zuführt.“ Für den CSU-Finanzpolitiker ist aber klar, dass die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung der Empfehlung auch den Steueraspekt umsetzen müssen: „Der Schlüssel ist die steuerliche Vorzugsbehandlung. Ohne sie wird ein neues Spar- und Investitionskonto nicht abheben.“ Gesetzliche Hausaufgaben bleiben Der CSU-Finanzpolitiker erwartet sich von der Europäischen Kommission jedoch noch weitergehende Vorschläge „Wir dürfen nicht bei Empfehlungen und Aktionsplänen stehenbleiben. Die Kommission muss jetzt auch auf der legislativen Seite Tempo aufnehmen und konkrete Hürden abbauen. Wir brauchen schnellere Verfahren, weniger Reibungsverluste über Grenzen hinweg und einen echten Schub für marktbasiertes Kapital. Nur so wächst Europas Kapitalmarkt in die Breite und Tiefe, die wir für Innovation, Digitalisierung und Verteidigungsfähigkeit brauchen“, erklärt Ferber. |